Lehrer müssen Anforderungen nach unten korrigieren - Leistungsunterschiede sind zu hoch

Von Heidi Albrecht
21. Mai 2013

Das Thema Leistungen an deutschen Schulen gibt immer wieder einen Anlass zu neuen Studien. Eine erst kürzlich veröffentliche Studie vom Institut für Demoskopie Allensbach, welche im Auftrag der Vodafone Stiftung Deutschland durchgeführt wurde, legt nun offen, dass über 40 Prozent der Lehrer ihre Anforderungen an die Schüler in den letzten fünf bis zehn Jahren senken mussten.

Besonders Lehrer mit einer über 20-jährigen Berufserfahrung und Lehrer welche das 55. Lebensjahr bereits überschritten haben, mussten ihre Anforderungen stark nach unten korrigieren. Ein gewisser Teil der Gymnasiallehrer sieht den Grund darin, dass es immer mehr Schüler an Gymnasien gibt, die dort vorherrschenden Anforderungen schlicht weg nicht gewachsen sind.

Der Lehrstoff könne in einer Klasse nur dann schneller und effektiver vermittelt werden, wenn nahezu alle Schüler auf einem Niveau arbeiten könnten und eben nicht ein derart markanter Leistungsunterschied vorherrschen würde. Doch auch die zunehmende Einmischung von Eltern trägt dazu bei, dass Kinder dem Leistungsdruck nicht mehr gewachsen sind.

Bei der Wahl der richtigen Schule sollten sich Eltern und Lehrer besser absprechen. Das Modell des freien Lernens wird im übrigen von Schülern zum größten Teil abgelehnt. Sie bevorzugen nach wie vor die alte Methode, den Stoff vom Lehrer vermittelt zu bekommen, anstatt sich Wissen selbstständig anzueignen.