Leistungssportler und Gentherapien

Von Cornelia Scherpe
20. August 2012

Gentherapien bilden einen noch relativ jungen Zweig der Forschung. Was bisher in den Kinderschuhen steckt und in naher Zukunft bei Erbkrankheiten immer öfter zum Einsatz kommen soll, hat auch schon die Aufmerksamkeit der Sportwelt erregt. Gerade Leistungssportler interessieren sich für Gentherapien und das nicht immer aus seriösen Gründen.

In der Medienwelt hat sich dafür schon ein Begriff gebildet: Gendoping. Während die Veränderung von Genen bei Krankheiten helfen soll, könnten Sportler damit ihre Leistungen künstlich steigern. Dies wäre eine völlig neue Form des Doping, die ebenso gefährlich ist, wie die bereits bekannten Methoden. Wer in die DNS eingreift und auf dieser Ebene ein "Tuning" vornehmen will, der spielt im höchsten Maße mit der eigenen Gesundheit.

Doch nicht nur die Sportler selbst könnten sich damit in Zukunft in Gefahr bringen. Meist arbeitet man in der Genforschung mit Viren. Diese dienen als Transporter für die veränderten Gene und werden daher in den menschlichen Körper eingeschleust. Wer mit diesen Viren arbeitet, bringt dadurch ein potentielles Risiko für die Welt mit. Im Labor müssen daher hohe Sicherheitsstandards erfüllt werden, doch ob diese auch beim Doping beachtet werden, ist fraglich. So entstünde zusätzlich ein nicht zu überschaubares Risiko.

Bisher gehen Forscher davon aus, dass die Gentherapie noch viel zu jung ist, als das sich ein Sportler aktuell trauen würde, auf illegale Weise damit zu arbeiten. Doch sie schätzen auch realistisch ein, dass Gendoping in den kommenden Jahren und Jahrzehnten zu einem ernsten Thema wird.