Lese- und Rechtschreibschwäche: Problematischer Wechsel vom Sehen zum Hören

Von Nicole Freialdenhoven
19. Februar 2014

Die Legasthenie gibt der Wissenschaft noch immer Rätsel auf: Scheinbar hochintelligente begabte Kinder tun sich ausgesprochen schwer mit einfachen Rechtschreibaufgaben oder dem Lesen einfacher Texte. Forscher der University of Oxford haben nun versucht dem Rätsel der Legasthenie auf die Spur zu kommen, indem sie ein Experiment mit 17 Legasthenikern und einer gesunden Vergleichsgruppe durchführten.

Ablauf des Experiments

Dabei stellte sich heraus, dass es den Legasthenikern wesentlich schwerer fiel, zwischen Seh- und Höreindrücken zu wechseln. Alle Teilnehmer mussten jedes Mal schnell einen Knopf drücken, wenn sie ein Licht sahen oder einen Ton hörten.

Folgte der gleiche Reiz mehrmals hintereinander, waren beide Gruppe etwa gleich schnell in der Reaktion. Wechselte der Reiz jedoch von Ton zu Licht oder umgekehrt, waren die Legastheniker deutlich langer als die Vergleichsgruppe. Vor allem der Wechsel von Ton zu Licht bereitete ihnen Probleme.

Mögliche Lernansätze

Während beim normalem Lernen zunächst die Schrift und dann das Hören der Buchstaben und Laute im Mittelpunkt steht, wäre es für Legastheniker vermutlich leichter, wenn sie zuerst die Töne hören können, ehe sie die Schrift stehen.

Neben einer neuen Lehrmethode für diese Gruppe werden auch actionreiche Computerspiele zur Therapie empfohlen: Diese Spiele erfordern eine ständig wechselnde Aufmerksamkeit und können so das Gehirn legasthenischer Kinder trainieren.