Die Legasthenie bekämpfen - Hörgeräte könnten betroffenen Kindern helfen

Speziell angepasstes Hörgerät hilft bei differenzierter Filterung von Stimme und Umgebungsgeräuschen

Von Cornelia Scherpe
6. September 2012

Menschen mit Legasthenie leiden an einer Lese-Rechtschreib-Schwäche, die nichts mit mangelnder Intelligenz oder Faulheit zu tun hat. Bei ihnen besteht ein Problem im Gehirn, das dazu führt, dass die Laute einer Sprache nur unzureichend verarbeitet werden. Sie können keine Muster in den Lauten erkennen und haben daher enorme Schwierigkeiten, gehörte Silben und Worte in ein Schriftbild umzuwandeln.

Hörgeräte als Therapieansatz

Das Hörzentrum dieser Betroffenen könnte aber durch die Hilfe von speziellen Hörgeräten leichter geschult werden. Die Hilfe im Ohr wurde von Forschern in einer einjährigen Studie getestet und die Ergebnisse nun veröffentlicht.

Spezielle Anpassung notwendig

Dabei sieht es so aus, als seien Hörgeräte tatsächlich die beste neue Therapieoption bei Legasthenie. Die Geräte werden speziell angepasst, da die kleinen Patienten ja an sich nicht schwerhörig sind.

Stimme wird besser gefiltert

In den USA arbeitete man auf diesem Weg mit 38 Kindern. Alle waren zwischen acht Jahren und 14 Jahren alt und litten nachweislich an einer Legasthenie. Für ein Jahr trugen sie immer im Unterricht ein kleines Hörgerät, das nicht auf ihr Hörvermögen an sich einwirkte, sondern dafür sorgte, dass die Stimme des Lehrers besser gefiltert wurde.

Dieser trug ebenfalls für ein Jahr lang ein kleines Mikrofon an der Kleidung. Die jungen Legastheniker profitierten überraschend gut von diesem Verfahren.

Verbesserung der Konzentration und des Schriftbildes

Indem die Stimme des Lehrers sehr viel deutlicher bei ihnen war und nicht von Umgebungsgeräuschen gestört wurde, gelang es den Kindern auch besser, sich auf die Laute zu konzentrieren. Viele konnten nun besser verstehen, was gesagt wurde und dies wirkte sich auch auf ihr Verständnis für ein Schriftbild aus.