Liberace - Michael Douglas und Matt Damon gemeinsam im Bett

Von Dörte Rösler
4. Oktober 2013

Michael Douglas hat viel durchgemacht. Eine Krebserkrankung, die Trennung von seiner Frau Catherine Zeta-Jones und die Gefängnisstrafe seines Sohnes.

In "Liberace" kehrt er nun auf die Leinwand zurück - in seiner womöglich besten Rolle. Mit seinem Gegenpart Matt Damon spielt er den schwulen US-Entertainer Liberace so gut, dass der Film wegen seiner homoerotischen Szenen nicht in die Kinos kam. Das prüde Amerika zeigte ihn lediglich im Bezahlfernsehen - wofür Douglas prompt dem Emmy erhielt. Und auch in Europa sammelt das neue Werk von Steven Soderbergh Preise ein.

Die Geschichte ist einfach zu faszinierend, um unbeachtet zu bleiben. Und die Schauspieler sind einfach zu gut. Wer Michael Douglas für einen typischen Macho gehalten hat, wird hier eines Besseren belehrt: der Held von "Wall Street" und "Basic Instinct" präsentiert den schwulen Pianisten hinter dem Kerzenleuchter so unwiderstehlich, dass auch heterosexuelle Zuschauer mitlachen und -weinen müssen.

Nicht minder eindrucksvoll ist Matt Damon. Der Oscar-Preisträger verkörpert Scott Thorson, den deutlich jüngeren Geliebten von Liberace - und zeigt glaubhaft die Wandlung eines naiven Jungen zum goldbehängten Toyboy. Und letzlich zum Verzweifelten, der seinem Meister immer stärker verfällt. Bis hin zu Operationen, die ihn in einen "Liberace II" verwandeln sollen.