Linderung von Multiple Sklerose - Marihuana als Medikament

Von Cornelia Scherpe
22. Mai 2012

Menschen mit Multiple Sklerose leiden häufig an einer Spastizität. Diese unwillkürlichen Körperzuckungen belasten sie zusätzlich und senken die Lebensqualität noch weiter. Auch wenn man die Krankheit als solche noch nicht heilen kann, so hat man zumindest ein Mittel gegen die Spastizität gefunden. In Untersuchungen stellte sich heraus, dass man Cannabinoide nutzen kann, um die Symptome zu lindern. Daher gibt es hierzulande seit letztem Jahr auch ein "Cannabis-Spray", das von Patienten legal genutzt werden kann.

Eine aktuelle Studie zeigt aber auch, dass selbst das illegale Konsumieren von Marihuana hilfreich ist. Dafür arbeitete man mit einer Studiengruppe von 30 Menschen. Sie mussten zunächst über einen Bluttest nachweisen, dass sie drogenfrei waren. Sie sollten zudem völlig gesund sein, bis auf die diagnostizierte Spastizität. Dann rauchten alle Patienten für drei Tage. Einige bekamen einen Joint, die anderen ein Placebo. Anhand der MAS, der modifizierten Ashworth-Skala, konnte man nun ermitteln, ob und wie gut sich die Spastizität verbessert hatte. Je niedriger der Wert auf dieser Skala bei einem Patienten ausfiel, desto besser ging es ihm.

Der Konsum von Cannabis hatte eine Verbesserung von 9,13 Punkten hinab auf nur noch 6,18 Punkte ermöglicht. In der Placebo-Gruppe war es dagegen zu überhaupt keinen Verbesserungen gekommen. Auch die Schmerzintensität sank durch das Rauchen der Joints. Allerdings konnte keine Verbesserung der Gehstrecke festgestellt werden. Keiner der Probanden verbesserte seine Zeiten.