Blutdrucksenkende Mittel können bei Multipler Sklerose das Risiko für Entzündungen im Hirn senken

Mithilfe des AT1R-Blocker können Entzündungen bei MS-Patienten heruntergefahren werden

Von Laura Busch
2. August 2010

Gute Nachrichten für MS-Patienten: Wissenschaftler der Uni Heidelberg haben in Kooperation mit amerikanischen Forschern festgestellt, dass sich mit bestimmten Blutdrucksenkern Entzündungen im Hirn behandeln lassen. Leider ließ sich dieser Effekt nicht für Entzündungen im Rückenmark nachweisen. Dennoch seien die Ergebnisse als Erfolg zu werten.

In Tests mit Mäusen war es den Forschern gelungen nachzuweisen, dass sogenannte AT1R-Blocker Entzündungen hemmen können, die für Multiple Sklerose typisch sind.

Das Gewebshormon Angiotensin II, das nicht nur in Blutgefäßen, sondern auch in Organen und Zellen vorkommt, beeinflusst den Blutdruck und die Immunabwehr, begünstigt aber auch Enzündungsherde. Mit dem Wirkstoff Candesartan, bei dem es sich um einen AT1R-Blocker handelt, gelang es den Forschern diese Entzündungen herunterzufahren.

Dabei wurde zwar auch der TGF-beta-Spiegel beeinflusst, aber nur dort, wo der Stoff für die Entzündung verantwortlich war. "Die TGF-beta-Basisspiegel sind davon unbeeinflusst, so dass offensichtlich auch die Schutzfunktion für den Rest des Körpers erhalten bleibt", versicherte der beteiligte Forscher Michael Platten von der Uni Heidelberg.