Linguist: Sächsischer Dialekt seit 100 Jahren ausgestorben

Von Frank Hertel
18. Februar 2011

Die gute Nachricht zuerst: Professor Beat Siebenhaar ist geborener Schweizer und sagt, dass seine Landsleute den Sächsischen Dialekt mögen. Das liege daran, dass die Schweizer selber Dialekt sprächen und daher eine gewisse Offenheit anderen Dialekten gegenüber hätten.

Siebenhaar ist Linguist an der Universität Leipzig. Er erforscht das, was vom Sächsischen Dialekt regional noch vorhanden ist. Zwischen Leipzig, Dresden und Chemnitz gäbe es einige Unterschiede in der Sprechweise der Bewohner, aber eigentlich sei der Sächsische Dialekt schon vor 100 bis 150 Jahren ausgestorben, so der Professor.

Ein Dialekt sei ein in sich geschlossenes Sprachsystem mit klaren Regeln in Bezug auf Aussprache und Syntax. Das heutige Sächsisch sei aber kein echter Dialekt mehr, weil es sich hauptsächlich an der Hochsprache, also dem Hochdeutschen, orientiere. Es ist aber immer noch Dialekt genug, um in Umfragen regelmäßig Platz eins der unbeliebtesten Dialekte Deutschlands zu belegen. In der Schweiz gab es diesbezüglich leider noch keine Umfrage.