Logopädie, Psychotherapie und Co.: Deutsche Schulkinder brauchen oft therapeutische Hilfe

Zu hoher Fernsehkonsum und geringer Kontakt zu anderen Kindern führt zu Entwicklungsproblemen

Von Laura Busch
3. März 2010

Immer mehr deutsche Schulkinder nahmen schon mal oder nehmen immer noch therapeutische Hilfe in Anspruch. Eine Umfrage unter Eltern von Kindern im Alter von 6 bis 18 Jahren ergab, dass durchschnittlich eins von zehn Kindern psychotherapeutische Hilfe erhält. Jedes vierte Kind besuchte schon einen Logopäden und fast jedes fünfte Kind war schon mal bei der Ergotherapie oder der Krankengymnastik.

Die Wissenschaftler belegten zudem einen Zusammenhang zwischen erhöhtem Fernsehkonsum und Therapiebedürftigkeit bei Kindern.

Sprachliche und soziale Fähigkeiten in Gefahr

"Sprechen lernt man nicht vor dem Fernseher. Für die sprachliche - und natürlich auch motorische Entwicklung - ist es wichtig, dass die Kinder sich und ihre Umwelt im richtigen Leben wahrnehmen", erläutert York Scheller, Psychologe bei der Techniker Krankenkasse.

Immens wichtig für eine gute Entwicklung seien auch soziale Kontakte. Wer nur alleine vor dem Fernseher oder dem PC sitze, tausche sich weniger aus und mache weniger neue Erfahrungen. Eltern sollten deswegen das Kind unterstützen, wenn es sich mit Freunden treffen oder draußen spielen wolle.