Lohnt sich ein Wechsel des Anbieters bei Lebensversicherungen?

Nach langer Vertragsdauer den Anbieter der Lebensversicherung wechseln?

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
6. Mai 2011

Manch einer, der eine Lebensversicherung abgeschlossen hat, stellt sich heute die Frage, ob sich diese überhaupt noch lohnt, da die Garantiezinsen weniger werden sowie auch die Überschussbeteiligungen. Und so erkennen viele Sparer, dass der einstige Abschluss doch ein Fehler war und beenden den Vertrag oder lassen ihn beitragsfrei ruhen.

Da kommen doch einige Vermittler auf die Idee und wollen einem einen Wechsel schmackhaft machen. Aber der einzige, der davon profitiert ist der Vermittler, der eine neue Provision kassiert, besonders wenn der Vertrag schon einige Jahre läuft, lohnt sich ein Wechsel nicht, wie "Finanztest" ermittelt hat.

Kündigung oder Wechsel?

So sind die Abschlussgebühren nach fünf Jahren komplett bezahlt, die man aber bei einer Kündigung nicht zurück erhält. Besonders ältere Menschen sollten eins bedenken, denn wer mindestens 60 Jahre alt ist und sich einen Vertrag nach zwölf Jahren Laufzeit in einer Summe auszahlen lässt, der ist von der Steuerpflicht befreit, was also für Altverträge vor 2005 gilt.

Heute werden aber die Hälfte der Erträge besteuert und wenn die Kriterien nicht erfüllt sind, so der Gesamtertrag. So wäre es natürlich Unsinn einen alten Vertrag, der die Steuervorteile beinhaltet, zu kündigen. Aber auch bei jüngeren Verträgen muss man vom Rückkaufswert die Abgeltungssteuer in Höhe von 25 Prozent bezahlen, auch wenn der Betrag vom alten Vertrag in einen neuen Vertrag transferiert wird.

Empfehlungen

Wer einen Riester-Vertrag abgeschlossen hat, der sollte diesen auf keinen Fall auflösen, denn dann verliert man die gewährten Zulagen. Besonders bei Männern ist hier ein Wechsel zu einem anderen Riester-Vertrag, wo zwar die Zulagen erhalten blieben, nicht zu empfehlen, weil die neuen Policen meistens schlechter sind. Aber man kann die einzelnen Renditen der Versicherungen ausrechnen, denn die Stiftung Warentest hält hierfür einen Rechner bereit.

Wem die monatlichen Belastungen zu hoch sind, der sollte versuchen diese Kosten zu senken, indem man Zusatzvereinbarungen heraus nimmt, beispielsweise eine Zusatzleistung beim Unfalltod. Auch eine dynamische Beitragserhöhung sollte man dann streichen.