Bundesregierung plant Reform für Lebensversicherungen - worum geht es?

Von Dörte Rösler
12. März 2014

Die Lebensversicherer stehen wegen der anhaltend niedrigen Zinsen unter wirtschaftlichem Druck. Zurzeit bereitet die Bundesregierung deshalb weitreichende Reformen vor, um die ins Straucheln geratenen Anbieter zu stabilisieren. Aber auch die Interessen der Versicherten sollen berücksichtigt werden.

Im Mittelpunkt der gesetzlichen Maßnahmen steht die Leistungseinschränkung bei den sogenannten Bewertungsreserven. Schon in diesem Monat soll das Kabinett darüber entscheiden, wie die Interessen von Versicherungen und Kunden ausgeglichen werden können.

Was sind Bewertungsreserven und wie sollen die neuen Regelungen aussehen?

Die Bewertungsreserven sind Buchgewinne aus älteren Vermögensanlagen der Versicherungen, die zum heutigen Zeitpunkt einen höheren Marktwert haben als beim Kauf. Insgesamt stehen bei den deutschen Gesellschaften derzeit rund 62 Milliarden Euro solcher Reserven in den Büchern.

Da ausscheidende Kunden beim Ablauf ihrer Police Anspruch auf einen Teil dieses Geldes haben, müssen die Versicherer jedoch nach und nach die Bewertungsreserven auflösen - obwohl sie häufig bessere Zinsen bringen als aktuell am Markt zu erwirtschaften wären.

Die Versicherungen wollen nun, dass diese Reserven nicht mehr für die Schlussrechnung herangezogen werden sollen. Die gesetzliche Neuregelung bestätigt diese Ansicht. Im Gegenzug müssen die Versicherer sich aber mit Dividenden für Aktionäre zurückhalten und Kunden stärker an Risikogewinnen und Überschüssen beteiligen.