Lohnt sich Intervallfasten? Studie findet die erhofften Vorteile nicht
Fasten und Schlemmen im Wechsel: Trend Intervallfasten nicht besser als Standarddiät
Statt sich Tag für Tag an einen strengen Diätplan zu halten, geht das so genannte Intervallfasten einen anderen Weg. Die Abnehmwilligen müssen einen Tag die Kalorienzufuhr so stark zügeln, dass es dem Fasten gleich kommt und dürfen am Folgetag dafür wieder schlemmen. Danach kommt der nächste Fastentag und so weiter.
Berühmtheiten wie Beyoncé machen den Trend vor und viele probieren die Strategie aus. Doch eine klinische Studie zum Intervallfasten gab es bisher nicht. Das nahmen Forscher aus den USA zum Anlass und baten 100 Adipositas-Patienten zum Experiment.
Die Teilnehmer wurden zunächst in drei Gruppen eingeteilt. Neben der Kontrollgruppe, die keine Diät absolvierte, wurden die anderen entweder auf eine Standarddiät oder das Intervallfasten eingestellt.
Keine immensen Unterschiede feststellbar
Über drei Monate hinweg bekamen die klassische Diätgruppe täglich nur 75 Prozent des normalen Kalorienbedarfs. In der Intervallfasten-Gruppe gab es an den Diättagen nur 25 Prozent und an den "Schlemmertagen" dafür 125 Prozent. Nach drei Monaten mit strikter Essensausgabe wurden alle gebeten, weitere drei Monate selbst auf ihren Essensplan nach Anweisung zu achten.
Im Vergleich zur Kontrollgruppe nahmen beide Diätgruppen um 6,8 Prozent ab. Nach insgesamt sechs Monaten Diät folgten sechs Monate Nachbeobachtung, wer sein Gewicht halten konnte. Nach diesem einem Jahr seit Studienbeginn lag der Gewichtsvorteil beim Intervallfasten bei sechs Prozent und bei klassischer Diät bei 5,3 Prozent. Diese Zahlen sind statistisch so nah beieinander, dass es keinen Vorteil für das Intervallfasten gibt.
Neben dem fehlenden Vorteil gab es sogar einen entscheidenden Nachteil: Offenbar fällt es vielen Menschen deutlich schwerer, den Wechsel zwischen Schlemmtag und Fastentag durchzuhalten als permanent das tägliche Essen zu reduzieren. Während bei der klassischen Diät insgesamt 29 Prozent der Teilnehmer vorzeitig das Handtuch warfen, waren es in der Intervallfasten-Gruppe direkt 38 Prozent.