"Lonesome George" doch nicht so einsam wie befürchtet?

Von Ingo Krüger
22. November 2012

Als im Juni 2012 "Lonesome George", der "einsame Georg" starb, dachten alle, mit ihm wäre die Riesenschildkröten-Unterart Chelonoidis abingdoni endgültig ausgestorben. Mehr als 100 Jahre alt wurde George in einem Naturpark-Gehege auf der Galapagos-Insel Santa Cruz. An allen Paarungsversuchen mit Weibchen anderer Unterarten zeigte er keinerlei Interesse.

Doch nun haben Wissenschaftler auf der Insel Isabela 17 Riesenschildkröten, neun Weibchen, drei Männchen und fünf Jungtiere, entdeckt, die verwandt mit "Lonesome George" sind. Sie haben gemeinsame Vorfahren von der Insel Pinta. Dort hatte auch George lange Jahre seines Lebens verbracht.

Die Entdeckung machten Forscher, die 1600 Gewebeproben von Riesenschildkröten am Hang des Wolf-Vulkans auf Isabela untersucht haben. Sie halten es für möglich, dass auf der Insel nicht nur hybride, sondern auch genetisch reine Pinta-Riesenschildkröten von Georges Unterart leben.