Long-Distance Beziehung - Konflikte besser gleich beilegen

Von Katharina Cichosch
29. März 2012

Als wenn die Liebe nicht ohnehin schon kompliziert genug wäre, gestalten sich Fernbeziehungen in vielen Bereichen nochmals anstrengender. Schließlich muss man die Zweisamkeit über Hunderte von Kilometern aufrecht erhalten - per Telefon, Mail oder Live-Chat. Anfängliche Distanz beim Wiedersehen, aber auch die unterschiedlichen Lebensumstände können dafür sorgen, dass man sich trotz bester Bemühungen voneinander entfremdet.

Umgekehrt können jedoch auch Konflikte zur echten Herausforderung werden. Denn auch ohne sich gegenüber zu stehen, können schon kleine Missverständnisse und Meinungsverschiedenheiten schnell zu Streitigkeiten führen. Psychotherapeutin Karin Kutz verriet dem dpa-Themendienst, wie sich Partner in einer Long-Distance Beziehung dann am besten verhalten: Nicht aufschieben, sondern lieber gleich besprechen und idealer Weise beilegen lautet das Motto.

Der Grund liegt eigentlich auf der Hand: Gefühle wie Wut und Frust, die kein Ventil finden, stauen sich an - und können dann beim nächsten Wiedersehen die Stimmung vermiesen. Kleinere Konflikte und Unstimmigkeiten können daher gut am Telefon besprochen werden. Oftmals handelt es sich nur um ganz normale Missverständnisse, die man durch einen sachlichen Gesprächsstil ohne Vorwürfe aufklären kann.

Größere Themen dürfen durchaus bis zum nächsten persönlichen Treffen warten, wenn sich die ersten Emotionen abgekühlt haben und beide Partner anders miteinander kommunizieren können als am Telefon. Das gelte insbesondere für impulsive Menschen, so die Psychotherapeutin. Zeit zur Eingewöhnung sollte man hier trotzdem einplanen - und die Streitthemen erst danach, am besten an einem für beide neutralen Ort, besprechen.