Lüge oder Wahrheit? Das Unterbewusstsein weiß es besser

Von Nicole Freialdenhoven
2. April 2014

Der Mensch tut sich schwer darin, andere als Lügner zu erkennen. Bei einem Experiment gelang es den Testpersonen in weniger als der Hälfte der Fälle (47 Prozent), eine Lüge als solche zu erkennen. Selbst unsere Verwandten aus dem Tierreich tun sich hier leichter, wie Versuche mit Schimpansen und Kapuzineräffchen belegten. Ihr Vorteil ist, sie verließen sich weit mehr auf ihre tierische Intuition, während dem Menschen diese intuitiven Fähigkeiten im Laufe der Jahrtausende immer weiter abhanden gekommen sind.

Intuitive Fähigkeiten der Menschen verloren gegangen

Dies belegten Experimente der Universität Chicago, die zwölf Probanden nacheinander einen Raum betreten ließen, in dem ein Umschlag mit einem 100 Dollar-Schein lag. Eine Hälfte der Probanden erhielt die Aufforderung, den Umschlag mitgehen zu lassen, die andere Hälfte, ihn liegenzulassen. Anschließend sollten alle Probanden den Wissenschaftler von ihrer Unschuld überzeugen. Gelang dies einem Probanden, der den Umschlag einstecken sollte, durfte er das Geld behalten.

Die "Verhöre" wurden auf Video festgehalten und anschließend weiteren Teilnehmern gezeigt, die nun beurteilen sollten, wer die Wahrheit sagte und wer log. Dabei lagen sie bei mehr als der Hälfte der Videos daneben. Bei einem intuitiven Test, bei dem Fotos und Namen der Probanden mit Adjektiven wie "ehrlich", "verschlagen" oder "wahr" assoziiert werden sollten, lagen sie dagegen eher richtig und beurteilten die Lügner negativer.