Luftverschmutzung führt zu stärkeren Wirbelstürmen in Südasien

Laut einem US-Forscher ist eine 3 Kilometer dicke Schmutzwolke verantwortlich für stärkere Zyklone in Südasien

Von Frank Hertel
4. November 2011

Amato Evan arbeitet an der US-amerikanischen University of Virginia. Er berichtet in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "Nature" vom Einfluss der Luftverschmutzung auf tropische Wirbelstürme. Dabei untersuchte er die Situation in Südasien.

Über dem Arabischen Meer bilden sich vor dem Monsun, also im Mai und Juni, im Schnitt 1 bis 3 massive Zyklone, die an Land großen Schaden anrichten können. Nach dem Monsun, also im August und September, treten im Schnitt 1 bis 2 solcher Zyklone auf.

Laut Evan ist "ABC" für die stärkeren Zyklone verantwortlich

Evan hat festgestellt, dass die Stärke der Zyklone von 1979 bis heute zugenommen hat. Seine Erklärung für das Phänomen lautet "ABC". Unter ABC versteht man die "South Asian atmospheric brown cloud". Das ist eine 3 Kilometer dicke Schmutzwolke, die die Sonneneinstrahlung reduziert, die Oberflächentemperatur des Meerwassers verändert und so zu stärkeren Winden führt.

Die ABC hängt über dem Nordindischen Ozean und Indien. In der Region hat sich die Luftverschmutzung durch Rußpartikel und Sulfate von 1930 bis heute versechsfacht.