Lumboischialgie - können die schmerzhaften Wirbel durch Steroide beruhigt werden?

Von Cornelia Scherpe
26. April 2012

Zu einer Lumboischialgie kommt es meist, wenn der Betroffene einen Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbelsäule hatte. Durch den Vorfall kann ein sogenanntes "lumbosakrales Wurzelreizsyndrom" auftreten, das kurz auch "Lumboischialgie" genannt wird. Die Patienten leiden oft sehr stark unter den Schmerzen und sind deutlich weniger beweglich. In einer Studie aus den USA wurde nun getestet, ob man den Betroffenen mit Medikamenten helfen kann, die direkt als Injektion in den Rücken verabreicht werden. Die Antwort: Ja, aber mit Einschränkungen.

Die Forscher betreuten Patienten, bei denen Schmerztabletten oder Schmerzpflaster auf dem Rücken nicht die gewünschte Wirkung mit sich brachten. Alternativ versorgte man die 84 Männer und Frauen daher mit einer Injektion. Die Mittel wurden dabei mittels Nadel direkt in den Bereich der schmerzenden Lendenwirbelsäule gespritzt. Während eine Gruppe das Steroid "Methylprednisolon" bekam, erhielt die andere "Etanercept", ein Mittel gegen Rheuma. Eine dritte Partei wurde als Kontrollgruppe benutzt und erhielt nur eine Kochsalzlösung.

Alle Teilnehmer hatten sich vor der Behandlung auf einer Schmerzskala, die bis zu zehn Punkten ging, bei sechs Punkten eingetragen. Nach vier Wochen mit Therapie ging es der Placebogruppe um 2,5 Punkte besser und der Gruppe mit dem Rheuma-Mittel um drei Punkte. Am besten schnitt jedoch die Steroidgruppe ab, die eine Verbesserung um 3,6 Punkte erzielte. Allerdings scheint der Placeboeffekt dennoch so hoch zu sein, dass die Forscher die Wirkung nur eingeschränkt als bewiesen ansehen. Weitere Studien müssen mehr Klarheit bringen.