Lungenkollaps bewahrt Seelöwen vor der Taucherkrankheit

Von Ingo Krüger
20. September 2012

Eine kollabierende Lunge ist für Menschen lebensgefährlich. Seelöwen macht sie jedoch anscheinend zu beeindruckenden Tauchern.

So haben US-Wissenschaftler festgestellt, dass die Lungenbläschen der Seelöwen ab einer Tiefe von etwa 225 Metern in sich zusammenfallen. Auf diese Weise kann sich die tödliche Taucherkrankheit gar nicht erst bilden.

Bei diesem Phänomen reichert sich das Blut in der Tiefe mit Stickstoff an. Beim schnellen Wiederauftauchen entstehen Blasen, die schwere Schäden an Organen und Adern hervorrufen können. Die Seelöwen profitieren jedoch noch auf eine andere Weise. Wenn ihre Lunge blockiert, bewahren sie sie sich einen Vorrat an Sauerstoff, den sie beim Auftauchen nutzen können.

Für ihre Studie setzten die Forscher den Tieren eine Elektrode ein, mit der sie den Sauerstoffgehalt im Blut beim Tauchen bestimmen konnten. Bisher war ihnen dies nur bei gefangenen Tieren in Druckkammern möglich gewesen.

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