Lyse nach einem Schlaganfall senkt das Risiko der Pflegebedürftigkeit

Von Cornelia Scherpe
28. Juni 2013

Nicht jeder Schlaganfall hat die gleiche Wirkung auf das Leben des Betroffenen. Neben dem Risiko zu versterben, kann der Patient sowohl pflegebedürftig werden, als auch ein relativ normales Leben führen. Wie stark das Gehirn beschädigt wird, ist davon abhängig, wie lange und wie stark das Organ mit Sauerstoff unterversorgt wurde. Je nachdem sterben mehr oder weniger Hirnzellen ab und die Funktion ist entsprechend stark oder schwach eingeschränkt.

Eine Studie hat nun gezeigt, dass eine nach dem Hirninfarkt eingeleitete Lyse das Ausmaß der Behinderung lindern kann. Bei dieser Therapie wird eine Auflösung des Gerinnsels im Blut herbeigeführt.

In die klinische Untersuchung wurden 3.035 Probanden eingebunden. Gut 50 Prozent waren bereits 80 Jahre oder älter. Sie wurden nun in zwei Gruppen aufgeteilt, wobei eine Hälfte als Placebogruppe diente. Die übrigen hatten spätestens sechs Stunden nach dem Schlaganfall eine Lsyetherapie bekommen. Eine Auswirkung auf die Sterberate hatte dies nicht. Nach einem halben Jahr waren 27 Prozent verstorben und nach 18 Monaten waren es 35 Prozent. Allerdings gab es einen klaren Unterschied bei der Pflegebedürftigkeit der übrigen.

Nach sechs Monaten waren von 1.000 Lyse-Patienten 14 nicht pflegebedürftig. Nach 18 Monaten lag der Vorteil dieser Gruppe sogar bei 36 Personen. Diese waren in der Lage, das Bett zu verlassen und normale Alltagstätigkeiten ohne Hilfe zu absolvieren.

Wer keine Lyse erhalten hatte, der war oft teilweise oder komplett ans Bett gefesselt. Auch das subjektive Schmerzempfinden war bei jenen mit Lyse-Therapie geringer ausgeprägt, was die Lebensqualität dieser Menschen noch einmal erhöhte.

Dennoch war eine gewisse Einschränkung der allgemeinen Lebensqualität nicht zu verhindern. Die Lsye-Therapie wird dennoch aufgrund der guten Erfolge als Behandlungsoption vorgeschlagen.