Männer sollten vor den Problemen der Prostata nicht die Augen verschließen

Viele Männer schämen sich für Prostata-Probleme im fortschreitenden Alter, was keineswegs nötig ist

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
9. Dezember 2008

Jeder zweite Mann, der die 70 überschreitet, bekommt Probleme mit der Prostata. Mit 50 Jahren geht es bei jedem dritten los, mit 60 haben 40 Prozent behandlungsbedürftige Beschwerden. Aber viele Männer ertragen dies lieber, als deswegen zum Arzt zu gehen - der ihnen übrigens gut helfen kann.

Bei der Prostata kommen gleich zwei Bereiche mit Tabu-Faktor zusammen: Sexualität und Ausscheidungsfunktionen, erklärt Professor Uwe Hartmann, Leiter des Arbeitsbereichs Klinische Psychologie an der medizinischen Hochschule Hannover. "Deshalb wenden sich viele Männer erst an einen Arzt, wenn sich ihre Probleme nicht mehr übersehen lassen", sagt er in der "Apotheken Umschau".

Wege der Behandlung von Prostata-Erkrankungen

Grund der Beschwerden sind Gewebeveränderungen, deren Ursache noch immer nicht ganz erforscht ist. Diese führen zur Einengung der Harnröhre, so dass vor allem die Blasenentleerung gestört ist.

Mit verschiedenen Medikamenten kann der Prozess gebremst werden, angefangen bei sanften, pflanzlichen Präparaten bis hin zu schnell wirkenden Arzneimitteln, die sogar eine vergrößerte Drüse wieder schrumpfen lassen. Keineswegs droht immer eine Operation.

Allerdings sollte ein Arzt den Prozess begleiten, um zu erkennen, ob und wann doch ein Eingriff nötig ist, um den Harnleiter wieder durchgängig zu machen. Die Früherkennungsuntersuchung auf Prostatakrebs, die jedem Mann ab 45 einmal jährlich zusteht, wäre eine Gelegenheit, auch die gutartige Prostatavergrößerung abzuklären - wenn die Männer nur hingehen würden. Bisher tut es nur knapp jeder fünfte.