Mäuse mit menschlichen Hirnzellen sind intelligenter

Von Alexander Kirschbaum
12. März 2013

Forscher vom University of Rochester Medical Center haben die Intelligenz von Mäusen gesteigert, indem sie ihnen menschliche Hirnzellen einpflanzten. Bei den transplantierten Hirnzellen handelte es sich um Sternzellen, auch Astrozyten genannt.

Die Sternzellen sind wesentlich für die Funktionsfähigkeit der Neuronen, ihre große Bedeutung für die Leistungsfähigkeit des menschlichen Gehirns wurde bisher allerdings nicht hinreichend nachgewiesen. Das wollten die US-amerikanischen Wissenschaftler mit ihrem außergewöhnlichen Versuch tun.

Als Versuchstiere fungierten Mäuse, die so gezüchtet wurden, dass sie menschliches Gewebe nicht abstoßen. Neugeborenen Mäusen transplantierten die Forscher menschliche Sternzellen ins Gehirn. Tatsächlich verbanden sich die Sternzellen der Menschen mit den Nerven der Mäuse, sodass sie ihre Funktion erfüllen konnten.

Die Forscher unterzogen den Mischwesen dann verschiedenen Intelligenztests. Dabei zeigte sich, dass die chimären Mäuse ihren normalen Artgenossen hinsichtlich der Leistungsfähigkeit ihres Gehirns deutlich überlegen waren. Sie konnten sich beispielsweise besser Wege durch ein Labyrinth merken.

Laut den Forschern zeigt das Experiment, dass das menschliche Denkorgan seine außergewöhnlichen Fähigkeiten auch den Sternzellen verdankt. Funktionieren diese nicht richtig, dann können neurologische Erkrankungen die Folge sein. Derartige Zusammenhänge wollen die Forscher in weiteren Experimenten mit Mäusen untersuchen.