Magenverkleinerung und -bypass - die letzte Chance für stark Übergewichtige

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
17. Februar 2014

Wer stark übergewichtig ist und bereits jegliche Diätform und Sportart ausprobiert hat, ohne jedoch Erfolge beim Abnehmen zu erzielen, für den erweist sich eine Magenverkleinerung sowie der Magenbypass häufig als letzte Möglichkeit, an Gewicht zu verlieren.

In der Regel werden adipositaschirurgische Eingriffe nicht von den Krankenkassen übernommen, solang der Patient nicht an einem multimodalen Therapiekonzept teilnimmt. Nach so einer Operation hängt es vor allem von der Motivation des Betroffenen ab, wie gut dieser Eingriff einschlägt: er muss seine Ernährung komplett umstellen und sich im Idealfall dabei ärztlich begleiten lassen.

Möglichkeiten einer Magen-OP

Man teilt solche Operationen in Bypass-Techniken und restriktive Techniken ein. Bei der letzteren Methode wird ein Teil des Verdauungstraktes umgangen, um die Nährstoffaufnahme zu reduzieren. Bypass-Techniken zielen wiederum darauf ab, den Magen schneller zu füllen, damit der Patient weniger Nahrung zu sich nimmt. Dies wird durch eine Verringerung des Fassungsvermögens er zielt.

Schlauchmagen, Magenbypass und biliopankreatische Diversion (BPD)

Eine der Bypass-Methoden ist der so genannte Schlauchmagen. Dieses Verfahren trägt den Namen Sleeve-Resektion und dient dazu, den Magen auf ein Fassungsvermögen von 100 bis 150 Milliliter zu verkleinern. Dabei wird der Teil des Magens entfernt, welcher bei der Bildung des Hungerhormons Ghrelin beteiligt wird. Das Ergebnis: der Patient isst weniger, da er schneller satt wird.

Beim Magenbypass wird neben der Verkleinerung die Nährstoffaufnahme in den Körper begrenzt. Der übrig gebliebene Teil des Magens wird mit einer Dünndarmschlinge vernäht, die dafür sorgt, dass weniger Kohlenhydrate aufgenommen werden. Der Zwölffingerdarm wird hierbei in seiner Funktion abgestellt.

Auch bei der biliopankreatische Diversion (BPD) wird mit einer Dünndarmschlinge gearbeitet; zudem werden die Verdauungssäfte, die zur Aufnahme der Nährstoffe dienen, umgeleitet. Auf diese Weise haben sie und die Nahrung eine kürzere Strecke zu bewältigen.

Die Risiken solcher Operationen

Wie bei chirurgischen Eingriffen generell, gibt es auch bei dieser Art von Operationen Risiken. Diese stehen vor allen Dingen mit dem Übergewicht und der daraus resultierenden Begleitkrankheiten im Zusammenhang. Weiterhin können die allgemeinen Beschwerden wie starke Schmerzen, Nachblutungen, Infektionen sowie Wundheilungsstörungen auftreten.

Adipositaschirurgische Eingriffe gelten wie bereits erwähnt als letztes Mittel beim Versuch, abzunehmen. Sie sind in der Regel für Menschen mit einem Body-Mass-Index ab 40, welcher mindestens drei Jahre lang besteht, zu empfehlen. Der Patient muss zudem volljährig sein und darf an keinen psychischen Beschwerden leiden.