Magersucht und Sterblichkeit: Risiko ist höher als bei anderen Essstörungen

Anorexia nervosa nimmt schwerwiegenden Einfluss auf den meist jungen Körper

Von Cornelia Scherpe
19. Februar 2016

Es gibt verschiedene Essstörungen, von denen die Magersucht wohl am bekanntesten ist. In der Fachsprache wird sie Anorexia nervosa und führt dazu, dass Betroffene so wenig essen, dass sie an krankhaftem Untergewicht leiden. Wie gefährlich das für die Gesundheit ist, wurde schon oft in Studien analysiert. Eine aktuelle Untersuchung vergleicht dabei das Sterberisiko mit anderen Essstörungen und kommt zum traurigen Ergebnis: Auch hier ist die Magersucht auf Platz 1.

Essstörungen im Vergleich

Insgesamt betrachteten die Forscher 5.839 Patientendaten. All diese Menschen waren aufgrund einer Essstörung in Kliniken eingewiesen wurden. Neben Fällen von Magersucht gab es vor allen Dingen Menschen mit

  1. Binge Eating Disorder (umgangssprachlich "Fresssucht") und
  2. Bulimia (Ess-Brech-Sucht).

Im Krankenhaus wurde der körperliche Zustand so gut es ging stabilisiert. Allerdings überlebten nicht alle Patienten die Folgen ihrer Krankheit. Die Forscher zählten die Todesfälle und ordneten sie den jeweiligen Essstörungen zu. So errechnete man die standardisierte Mortalitätsrate. Sie lag

  • bei Bulimia bei 1,49 und
  • bei Binge Eating Disorder bei 2,39.

Daran sieht man bereits, dass die "Fresssucht" gefährlicher als die Ess-Brech-Sucht ist. Beide wurden jedoch von der Magersucht in den Schatten gestellt. Die Sterblichkeit erreichte hier die Rate von 5,35 und war damit überdurchschnittlich häufig der Grund für ein Versterben.

Die Gefahr durch Magersucht

Traurige Tatsache war auch, dass die Magersuchtpatienten sich überwiegend in einem jungen Alter befanden. Der Mangel an Nährstoffen zehrte jedoch auch den jungen Körper bereits so stark aus, dass ein Herzstillstand eintrat. Die Studie zeigt, welche gefährliche Stellung Magersucht innerhalb der Essstörungen einnimmt. Betroffene sollten frühzeitig behandelt werden. Das bedeutet oft, dass

gefragt sind, die Erkrankten bewusst mit ihrem Problem zu konfrontieren.