Manche Frauen mit Brustkrebs brauchen keine Chemo - ein Gentest soll Klarheit bringen

Von Cornelia Scherpe
11. April 2012

Nicht in jedem Fall bedeutet die Diagnose Brustkrebs das eine Chemotherapie begonnen werden muss. Es gibt Frauen, bei denen Alternativen helfen. Doch bisher konnte man im Vorfeld nicht genau bestimmen, welche Patientinnen zu welcher Gruppe gehörten und musste mit einer Chemotherapie doch auf Nummer Sicher gehen.

Nun haben Forscher jedoch einen Gentest entwickelt, der die Frauen vor der Therapie einer Gruppe zuordnen kann. Der Test soll die Gene des jeweiligen Tumors genauer analysieren. Anhand dieser Ergebnisse lässt sich der Tumor dann einer Gruppe zuordnen; entweder muss er mit einer Chemo oder mit einer Anti-Hormontherapie behandelt werden. In einigen Fällen ist eine Kombination aus beiden nötig. Doch deuten die Eigenschaften des Tumors darauf hin, dass die Hormontherapie reicht, kann der Frau Unnötiges erspart bleiben.

Nun soll sich der neue Gentest in einer Studie bewähren. Ab 2012 nehmen 12 Brustkrebs-Zentren an einer Pilotstudie teil. Insgesamt sollen zunächst 400 Frauen betreut werden. Reagieren die als hormonempfindlich entdeckten Tumoren tatsächlich hervorragend auf die Hormontherapie, sodass eine Chemo nicht mehr nötig ist, stünde einer neuen individuellen Krebstherapie nichts mehr im Wege.