Mangel an Masterplätzen - Der Einserschnitt entscheidet oder das Los

Von Melanie Ruch
10. Januar 2014

Die steigende Studentenzahl an deutschen Unis gefährdet nicht nur das Lehren und Lernen, sondern auch den Erfolg des ganzen Studiums. Durch die Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge sind Studenten vieler Fachrichtungen gezwungen nach ihrem erfolgreichen Bachelor-Abschluss noch ihren Master zu machen, um überhaupt Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben.

Insbesondere angehende Lehrer sind auf Masterstudienplätze angewiesen, um ihr Referendariat machen und eine Stelle als Lehrer an einer Schule bekommen zu können. Auch Psychologiestudenten, die das Ziel haben Psychotherapeuten zu werden, müssen zwangsläufig ihren Master machen. Doch die Nachfrage nach Masterstudienplätzen übersteigt das Angebot mittlerweile bei Weitem.

Flexibilität oder sehr guter Schnitt notwendig

Dem Kultusministerium zufolge, reicht das Angebot an Studienplätzen in Deutschland vollkommen aus, allerdings nur, wenn die Studenten flexibel genug und beispielsweise bereit sind an eine andere Uni umzuziehen. Um überhaupt zum Masterstudiengang an deutschen Unis zugelassen zu werden, war bislang immer ein guter Bachelor-Schnitt Pflicht. Doch der reicht an manchen Unis längst nicht mehr aus, aus dem einfachen Grund, dass die Unis in irgendeiner Weise selektieren müssen, welche Studenten die begehrten Masterplätze bekommen.

An manchen Unis entscheidet auch das Los-Glück über die Zukunft der Studenten, wie etwa an der Uni Potsdam. In manchen Fällen betteln Studenten ihre Professoren sogar regelrecht an, um gute Noten zu bekommen und damit bessere Chancen auf eine Zulassung zum Master zu haben. Andere Studenten zieht es dagegen an ausländische Universitäten, etwa in die Schweiz, weil sie es dort leichter haben in ihren gewünschten Studiengang zu kommen.