Mangelernährung im ersten Lebensjahr kann die Persönlichkeit nachhaltig schädigen
Forscher der Duke University Medical Center in Durham und der Harvard Medical School in Boston beschäftigten sich kürzlich in einer Studie mit den Auswirkungen von Mangelernährung in der frühen Kindheit auf die Persönlichkeit als Erwachsener. Die Studie war Teil eines Langzeitprojektes auf der karibischen Insel Barbados.
Hierzu verglichen die Wissenschaftler 77 Erwachsene, die im Alter von ca. sieben Monaten aufgrund von Mangelernährung ins Krankenhaus eingeliefert wurden, mit einer Kontrollgruppe aus 57 stets ausreichend ernährten Personen, um Aufschlüsse über unterschiedliche Charaktereigenschaften zu gewinnen. Vorhergehende Studien hatten bereits ergeben, dass Mangelernährung bei Kleinkindern später zu aggressivem Verhalten und Schizophrenie führen kann.
Die Studie aus Barbados ergab, dass ein Drittel der früher mangelernährten Erwachsenen Probleme mit Angst, Stressanfälligkeit, Depressionen oder ähnlichen Störungen hatten, während es in der Kontrollgruppe nur sieben Prozent waren.
Die Ursachen für diese Störungen könnte in einem veränderten Gehirnwachstum liegen, oder darin, dass die Erinnerungen an die Unterernährung den Charakter vorsichtiger und sensibler für Notsituationen machen.