Mangelernährung kann Farbwahrnehmung ändern

Von Frank Hertel
4. April 2011

Ein deutsch-österreichisches Forscherteam um Annika Glaschke vom Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt am Main hat im aktuellen "Journal of Neuroscience" eine Studie veröffentlicht, die sich mit dem Farbsehen von Säugetieren befasst.

Im Ratten- und Mäusemodell konnten die Forscher nachweisen, dass das Schilddrüsenhormon Triiodthyronin (T3) auch noch im Erwachsenenalter das Farbsehen beeinflusst. Bisher war man davon ausgegangen, dass das Farbsehen irgendwann eine feste Ordnung findet. Die Forscher zeigen aber, dass die Schilddrüse ständig die Farbwahrnehmung reguliert. Im Auge eines Säugetiers gibt es zwei Arten von Zapfen.

Die einen nehmen ultraviolettes, kurzwelliges blaues Licht auf, die anderen mittel- bis langwelliges grünes Licht. Das Hormon T3 hemmt Blau und stärkt Grün. Wenn T3 einen Mangel aufweist, etwa durch zu wenig Jod-Konsum beim Menschen, kann sich die Farbwahrnehmung verändern. Dann sieht man blau intensiver und grün nicht mehr ganz so gut.