Mangelhafte Nachbetreuung der Fukushima-Opfer: Mehr Unterstützung gefordert

Von Nicole Freialdenhoven
25. September 2014

Gut dreieinhalb Jahre ist es nun her, dass ein Erdbeben mit Tsunami am 11.März 2011 das Leben der Menschen in der japanischen Provinz Fukushima nachhaltig veränderte. Doch noch immer leiden die Betroffenen unter den Folgen der Naturkatastrophe, insbesondere unter der Havarie des Atomkraftwerkes Fukushima. Experten der Nippon Foundation wandten sich nun mit einer Liste von Forderungen an den japanischen Premierminister Shinzo Abe um das Leid der Menschen in der Region zu lindern.

Langzeitfolgen machen sich erst allmählich bemerkbar

So sollte der Fokus bei der Messung der Strahlenbelastung nicht mehr allgemein das gesamte Gebiet betreffen, sondern auf die einzelnen Menschen gelegt werden. Nur so könne Strahlenopfern geholfen werden, eine individuelle effektivere Therapie zu erhalten. Die Experten wiesen darauf hin, dass sich erst allmählich die Langzeitfolgen der Katastrophe bemerkbar machten, darunter sekundäre gesundheitliche Effekte wie Depressionen oder Adipositas.

Weiterhin wird ausdrücklich dazu geraten, den Menschen der Region selbst zu überlassen, ob sie in den eingerichteten Notunterkünften bleiben, in ihre Heimat zurückkehren oder ganz woanders neu anfangen wollten. Noch immer leben zahllose Betroffene aus der 20-Kilometer-Sperrzone um Fukushima in Notunterkünften und finden keinen Weg zurück in die Normalität. Nach der Katastrophe verlagerten viele Firmen ihre Sitze in andere japanische Regionen, so dass die Arbeitslosigkeit nun hoch ist.