Marathon-Läufe - Nur die Großen überleben

Was Marathon-Läufe betrifft, ist der Markt gesättigt

Von Matthias Bossaller
13. Mai 2011

In Deutschland betreiben immer mehr Menschen Laufsport, körperliche Ertüchtigung ist einem Drittel der Bevölkerung wichtig. Auch die Zahl der Marathons und City-Läufe steigt. Doch die Teilnehmerzahl sinkt. Der Markt ist gesättigt.

1997 gab es 50 Marathon-Läufe in Deutschland, im diesem Jahr sind es 180. Außerdem wechseln viele Läufer auf kürzere Strecken oder versuchen sich im Triathlon. Die Veranstalter streiten nun um die verbliebenen Teilnehmer. Die Startgelder machen einen Großteil des Etats aus. In Köln etwa fließen 60 Prozent der Startgelder in den Gesamtumsatz.

Um konkurrenzfähig zu bleiben, werben einige Veranstalter mit Spitzenläufern

Die Nebenkosten für einen Lauf sind enorm: Personal, Verpflegung, Tribünen, Absperrungen usw. addieren sich zu einem siebenstelligen Betrag. Die Antrittsgelder für einige Läufer sind darin noch gar nicht enthalten. Denn um konkurrenzfähig zu bleiben, werben einige Veranstaltungen mit Spitzenläufern. So erhält etwa der äthiopische Ausnahmeläufer Haile Gebrselassie allein für seine Teilnahme 300.000 Euro.

Für einen Start bei einem der großen Marathons wie in Hamburg, Köln oder Berlin beträgt das Startgeld durchschnittlich zwischen 60 und 70 Euro. Dieser Betrag deckt jedoch kaum die Unkosten des Veranstalters.

Deswegen bietet er neben der Starterlaubnis noch Extras an wie etwa die "Pasta-Party" vor dem Rennen in Hamburg, eine persönliche Medaille oder ein Finisher-T-Shirt. Das kostet den Teilnehmer zusammen noch mal circa 30 Euro.

Veranstalter benötigen Sponsoren

Damit ein Lauf Gewinne erzielen kann, benötigt der Veranstalter Sponsoren. In Köln ist vor drei Jahren der Titelsponsor Ford ausgestiegen. Prompt schaffte es der Veranstalter nur mit Mühen, ohne Verluste aus dem Event herauszugehen. Auf Dauer werden in Deutschland nur die großen Läufe überleben können.