Marathonmäuse könnten neue Therapien bei Alzheimer ermöglichen

Von Ralph Bauer
12. Januar 2011

Neue Medikamente und Therapieformen bei Herzinsuffizienz, Multiple Sklerose und Alzheimer könnten durch die Versuche von US-Forschern mit "Rennmäusen" entstehen. Die Wissenschaftler bauten bei den Tieren in das Erbgut ein zusätzliches Gen ein, das die Produktion eines Proteins namens Cholin-Transporter in den Enden der Muskelnerven erhöht. Als Ergebnis hielten die Mäuse doppelt so lange im Laufrad durch wie ihre normalen Artgenossen.

Dieser Transporter liefert Cholin an, die Vorstufe des Acetylcholins. Eine verstärkte Bereitstellung dieses Ausgangsstoffes könnte auch die Menge des Endproduktes erhöhen, hofften die Forscher, welche ihre Ergebnisse im Fachmagazin "Neuroscience" veröffentlicht haben. Medikamente, die in dieses Botenstoffsystem eingreifen, könnten demzufolge auch neue Behandlungsstrategien bei Erkrankungen wie Alzheimer oder Multiple Sklerose ermöglichen, sagen die Forscher.