Masernepidemie in Pakisten - jährlich sterben 210 Kinder

Von Ingrid Neufeld
2. Januar 2013

Masern sind nach wie vor eine gefürchtete Infektionskrankheit. So liegt die jährliche Sterberate in Pakistan bei 210 Kindern.

Darauf wurde die Weltgesundheitsorganisation (WHO) aufmerksam und beschloss deshalb Gegenmaßnahmen. Mit gezielten Impfungen sollen in den nächsten Tagen allein in der Provinz Sindh rund drei Millionen Kinder vor der gefährlichen Krankheit bewahrt werden. Die Impfung eignet sich für Kinder im Alter von neun Monaten bis zu zehn Jahren.

Ein erhöhtes Risiko für Masernansteckungen wurde von der WHO und den pakistanischen Behörden schon im März entdeckt. Im Oktober kam es nochmal zu einer Häufung von Masernerkrankungen. Bei 7300 Patienten bestand der Verdacht auf Masern.

Achtzig Prozent aller Kinder sind nicht geimpft. Von den tödlich betroffenen Patienten hatte jedes fünfte Kind Hunger leiden müssen. Allein im Jahr 2012 kam es in Pakistan zu 300 Masern-Toten.

Fünf Mitarbeiter der Gesundheitsbehörde wurden entlassen, weil sie an der Masernepidemie eine Mitschuld wegen nachlässigem Verhalten tragen sollen.

2011 fielen in der Provinz Sindh 28 Menschen den Masern zum Opfer. Meist waren Komplikationen die Ursache, die erst nach der Krankheit auftraten, wie eine Lungenentzündung oder Durchfall. Die gefürchtete Hirnentzündung kann ebenfalls mit dem Tod enden.

Masern verbreiten sich durch eine Tröpfcheninfektion, die durch Viren übertragen werden. Menschen können sich durch Niesen, Husten, oder Reden anstecken. Ohne Impfung ist das Risiko dafür sehr hoch.