"Masernpartys verantwortungslos"
Masernparties, die einige Eltern immer noch veranstalten, damit ihre Kinder sich infizieren, seien "verantwortungslos". Das sagt der Kinderarzt und Impfexperte Prof. Dr. Heinz-Josef Schmitt, Uni Mainz, im Apothekenmagazin BABY und die ersten Lebensjahre.
In den westlichen Industrieländern führen Masern bei 10 bis 20 Prozent der Patienten zu Komplikationen. Etwa einer von 1000 Erkrankten bekommt eine Gehirnentzündung. "Die Impfung dagegen verursacht nur gelegentlich Fieber oder einen Hautausschlag", so Schmitt. Er zerstreute auch die Sorge der Eltern, dass eine Impfung das Immunsystem der Kleinen überfordern könnte.
Kombinations-impfstoffe bestünden heute aus zirka 50 Komponenten. Ein Kind werde kurz nach der Geburt von Milliarden Bakterien besiedelt und nehme mit der Nahrung viele Stoffe auf, die das Immunsystem stimulieren. "Da spielen die 50 Impfkomponenten keine Rolle mehr", sagt der Experte.