Massenausbruch aus dem Jugendknast: 27 Insassen in Peru auf und davon

Von Nicole Freialdenhoven
2. Januar 2013

Gleich zwei größere Gruppen jugendlicher Häftlinge entkamen an Silvester und Neujahr aus einem Jugendgefängnis in der peruanischen Hauptstadt Lima. Nur einige von ihnen konnten bislang wieder eingefangen werden, der Rest ist untergetaucht. Unter ihnen befindet sich auch ein erst siebzehnjähriger Jugendlicher, der wegen Doppelmordes verurteilt wurde und nach einem Fluchtversuch aus einem anderen Gefängnis in die Anstalt verlegt worden war.

Die erste Gruppe nutzte am Silvesterabend die Tatsache, dass ihre Wächter mit der Vorbereitung einer Party beschäftigt waren, um sie zu überwältigen und zu fliehen. Obwohl der Gefängnisdirektor gleich am nächsten Tag entlassen und mehrere Wächter strafversetzt wurden, gelang es einer zweiten Gruppe fast gleichzeitig zu fliehen: Die Jugendlichen spazierten einfach zur Vordertür hinaus, als ein Tankwagen auf das Gelände fuhr.

Anwohner der Jugendstrafanstalt fordern schon lange eine Verlegung außerhalb des Stadtgebietes oder eine Schließung. Derzeit sitzen etwa 1000 minderjährige Peruaner für diverse Vergehen ein - obwohl eigentlich nur Platz für 370 Insassen ist. Die Staatsanwaltschaft fordert eine Untersuchung, ob die Jugendlichen möglicherweise Helfer innerhalb der Anstalt hatten.