Massensterben von Krebsen in Chile geht in die zweite Runde

Von Melanie Ruch
3. April 2013

Bereits am vergangenen Mittwoch wurden an der Küste der chilenischen Stadt Coronel tonnenweise tote Krebse angespült. Nun wurde der Strand der Küstenstadt von einer zweiten Welle toter Krebse überschwemmt. Das mysteriöse Massensterben wird nun eingehend von Meeresbiologen und der Kriminalpolizei untersucht.

Lokale Fischer und Umweltaktivisten machen die drei nahegelegenen Heizkraftwerke für den Tod der Krebse verantwortlich, von denen zwei dem spanischen Energiekonzern Endesa gehören und eines dem chilenischen Stromversorger Colbún. Meeresbiologen zufolge reicht nämlich bereits ein minimaler Anstieg der Wassertemperatur um zwei bis drei Grad aus, um ein derartiges Massensterben von Meersbewohnern zu verursachen.

Die Energiekonzerne jedoch weisen jeglichen Zusammenhang zwischen den Kraftwerken und dem Tod der Krebse von sich und schieben die Schuld dagegen dem Klimaphänomen El Nino zu, das im Abstand weniger Jahre immer wieder im Pazifik zu beobachten ist. Dabei treibt warmes Wasser nach Osten und verhindert den Aufstieg von nährstoffreichem Wasser vor der Küste, was mitunter zu einem drastischen Fischsterben führen kann. Meterologen zufolge herrscht derzeit jedoch eine neutrale Phase im El-Nino-Zyklus.