Mathematiker errechnen - Gemeinsame Feindbilder stärken eine Freundschaft

Wissenschaftler der Cornell-University entschlüsselten die verschiedenen Arten der Gruppendynamik

Von Laura Busch
14. März 2011

Von Mathematikern und Informatikern der Cornell-Universität im amerikanischen Ithaca kommt ein neuer Ansatz zur Beziehungsforschung.

Die Wissenschaftler entwickelten ein Modell, mit dem man darstellen kann, wie sich Beziehungskonstellationen ergeben. Mittels verschiedener Annahmen wurden menschliche Gruppendynamiken durchgerechnet, bei denen gezeigt werden konnte, wie sich Freundschaften entwickeln.

Die zwei Möglichkeiten der Gruppendynamik

Viele Testläufe mit unterschiedlichen Ergebnissen brachten am Ende zwei Möglichkeiten auf den Punkt:

  1. Alle Gruppenmitglieder verstehen sich, dann sind sie miteinander befreundet
  2. Es gibt Feindlichkeiten, dann entstehen zwei Gruppen, die sich gegenseitig ablehnen.

Letztere Konstellation entsteht deswegen, weil Streits zwischen zwei Personen Konsequenzen für andere Menschen in der Gruppe nach sich ziehen. Es gilt immer: Bist du mein Freund und der andere dein Feind, ist der andere auch mein Feind. Umgekehrt sind die Freunde von Freunden auch keine Feinde.

Übrigens gilt für Facebook-Freunde das gleiche wie für Zweck- und Sexbeziehungen: Sie sind instabil und halten nicht lange. Echte Freundschaft gibt es eben auch nur im echten Leben.