Medikamente aus dem Internet: Online-Apotheken haben gute Preise, oft aber schlechten Service

Von Cornelia Scherpe
24. Juni 2013

Das Internet hat längst große Teile des Marktes für sich entdeckt. Was man im Kaufhaus oder beim Reisebüro erwerben kann, gibt es auf diversen Seiten auch im Netz und das in der Regel um einiges günstiger. Gerade die niedrigen Preise locken viele Kunden und es wird online zugeschlagen. Sogar im Bereich der Medikamente hat sich dieser Trend durchgesetzt und immer mehr Patienten bestellen ihre Mittel online.

Dabei spielt es in vielen Online-Apotheken auch keine Rolle, ob man leichte Kopfschmerzmittel und Hustensaft braucht, oder ein rezeptpflichtiges Medikament. Viele Anbieter machen es möglich, dass das Rezept einfach per Post eingereicht wird und dann kommen die Medikamente nachhause.

Auf den ersten Blick klingt das alles positiv, doch es ist auch Vorsicht angebracht. Das Deutsche Institut für Service-Qualität hat sich insgesamt 21 dieser Apotheken aus dem Netz angesehen und kommt zu einem eher durchwachsenen Fazit. Zwar stimmt es, dass die Preise oft unschlagbar gut sind, doch dafür lässt die Servicequalität auch sehr zu Wünschen übrig.

Viele Nachfragen per Mail werden gar nicht oder sehr spät beantwortet. Zudem decken viele Antworten nicht die komplette Frage ab, sodass der Kunde im besten Fall verwirrt oder mit einem weiteren Fragezeichen im Kopf zurückbleibt. Nachfragen zur individuellen gesundheitlichen Situation fehlen in 60 Prozent der Fälle. Gerade bei Medikamenten sollte das aber auf keinen Fall sein.

Zudem fiel der Versand negativ auf. Viele berechnen ihren Kunden derart hohe Versandkosten, dass die Ersparnisse beim Preis der Medikamente sich wieder in Nichts auflösen. Auch potenzielle Wünsche einer Rücksendung wurden einfach ignoriert, indem bei 75 Prozent der Anbieter kein Retourschein im Paket liegt.