Medikamente könnten Risiko einer Ansteckung mit AIDS verhindern helfen

Von Katharina Cichosch
12. Juli 2012

Seit das HI-Virus in den 1980er Jahren erstmals entdeckt wurde, hat es weltweit für Angst und Verunsicherung gesorgt. Noch immer existiert kein absolut sicheres Medikament gegen die hierdurch ausgelöste AIDS-Erkrankung. Auch eine Impfung konnte bisher noch nicht entwickelt werden. Gleichsam drängt die Zeit: Gerade in den ärmsten Ländern dieser Welt infizieren sich tagtäglich etliche Menschen mit HIV. Doch auch in Europa ist die Krankheit neueren Studien zu Folge wieder auf dem Vormarsch.

Als besonders gefährdet gelten Menschen mit häufig wechselnden Geschlechtspartnern, die keinerlei Schutz (Kondome) verwenden. Doch auch Partner von HIV-Infizierten sind potentiell gefährdet, ebenfalls an dem Virus zu erkranken. Als bahnbrechend kann vor diesem Hintergrund die Studie US-amerikanischer Wissenschaftler betrachtet werden: Sie untersuchten, inwiefern eine vorbeugende, also präventive Gabe von virushemmenden (antiviralen) Medikamenten vor der Ansteckung schützen kann.

Dabei werteten die Forscher der Cochrane Collaboration Daten bereits bestehender Studien aus und verglichen diese miteinander. Insgesamt konnten so die Daten von knapp 9.000 Betroffenen, also Menschen mit erhöhtem Infektionsrisiko, berücksichtigt werden. Am wirkungsvollsten war demnach offenbar eine Alleingabe von Tenofovir, einem bekannten Medikament, das auch in der AIDS-Therapie zur Verhinderung einer weiteren Ausbreitung des Virus im Körper zum Einsatz kommt. Das Risiko einer Ansteckung könnte mit dieser Einnahme um bis zu zwei Drittel gesenkt werden, so die Forscher.

Gleichsam betonten sie, dass der Nutzen einer solch präventiven Behandlung gegenüber den möglichen Risiken und Nebenwirkungen abgewogen werden müsse. Zudem könne auch die Gabe spezieller Medikamente keinen hundertprozentigen Schutz bieten - hier müssten weitere Maßnahmen mit einbezogen werden.