Medikamente nicht in die Toilette: Immer mehr Orte bieten "Medi-Tonnen" an

Von Nicole Freialdenhoven
2. Juli 2014

Zahllose Deutsche entsorgen abgelaufene Medikamente in der Toilette oder in der Küchenspüle - mit schweren Folgen für die Umwelt. In Flüssen und Talsperren wurden über 150 Wirkstoffe nachgewiesen, von denen der größte Teil aus Privathaushalten stammte.

Vieles davon lässt sich nicht verhindern, denn die Medikamentenreste gelangen nach der Einnahme durch die menschlichen Ausscheidungen in die Kanalisation und damit in den Wasserkreislauf. Der sorglose Umgang mit abgelaufenen Medikamenten verschärft dieses Problem jedoch noch stark.

Die Umwelt durch korrekte Entsorgung entlasten

Wirkstoffreste im Wasser schädigen die Umwelt auf vielfältige Weise: So verseuchen Antibiotika und nicht abbaubare Röntgenkontrastmittel den Boden, während die Hormonreste der Antibabypille männliche Fische verweiblichen lassen. Experten warnen davor, Medikamente einfach über die Toilette zu entsorgen: Der korrekte Weg führt stattdessen über die Restmülltonne, deren Inhalte größtenteils verbrannt werden.

Allerdings gehören nicht alle Medikamente in den Restmüll: Bestimmte Gruppen wie Virustatika oder Zytostatika (Krebsmittel) müssen bei speziellen Schadstoffsammelstellen abgegeben werden. Immer mehr Städte bieten heute auch sogenannte "Medi-Tonnen" an, in denen Medikamente sicher entsorgt werden können.