Mediziner: Sepsis sollte früher erkannt werden - zu oft versterben Menschen daran

Von Frank Hertel
7. Februar 2011

Der Intensivmediziner Konrad Reinhart von der Klinik in Erfurt leitet eine bundesweite Studie zur Früherkennung der Sepsis. Er steht auch der weltweiten Global Sepsis Alliance vor.

Er sagt, bei dieser Krankheit, die man landläufig als Blutvergiftung bezeichnet, zählt jede Stunde. Sie sei relativ schwer zu erkennen, weil die Symptome wie Fieber, Atemnot und niedriger Blutdruck auch bei anderen Krankheiten vorkämen. Wenn es eine Sepsis ist, müssen aber sofort Antibiotika eingenommen und kreislaufunterstützende Maßnahmen ergriffen werden.

An Sepsis sterben in Deutschland jedes Jahr 60.000 Menschen. Es gibt 150.000 Sepsis-Erkrankungen pro Jahr. 100.000 davon entstehen in Krankenhäusern. Die Sepsis entsteht, wenn der Körper mit einer Infektion nicht mehr fertig wird. Sie ist also meist eine Folgekrankheit - daher die hohe Sterblichkeit. Allerdings kann diese Letalität gesenkt werden, wenn die Sepsis früher erkannt wird als es heute noch der Fall ist.