Medizinische Studie: Boxer bräuchten mehr Schutzmaßnahmen um Hirnschäden zu verhindern

Schwerwiegende Langzeitfolgen durch Boxkämpfe aufgrund von mangelndem Schutz

Von Laura Busch
30. November 2010

Mit welcher Kraft die Schläge im Boxsport auf den menschlichen Körper einwirken, kann man häufig nur in der Zeitlupe sehen. Doch während die Zuschauer nach dem Spektakel unbehelligt nach Hause gehen, müssen die Profis mit den Langzeitschäden ihres Sports leben - und die sind oft beträchtlich.

Sie reichen von nachweislich verlangsamten Denkprozessen über Hörstörungen, Tinnitus, chronischen Kopfschmerzen bis hin zum Tod. Rund zehn solcher Fälle kommen jährlich vor.

Die Langzeitfolgen vergangener Kämpfe

Wissenschaftler verschiedener Fachbereiche haben jetzt alles vorliegende Material der vergangenen Dekade ausgewertet, das sich mit den Folgen von aktivem Boxen auseinandersetzt. Die Langzeitschäden sind oft sehr schwerwiegend.

Zehn bis zwanzig Prozent aller professionellen Boxer müssen langfristig mit beispielsweise kognitiven Störungen rechnen. Lähmungserscheinungen und Demenz können dann ebenso verstärkt auftreten wie zitternde Glieder, Aggressionsprobleme und Depressionen.

Amateursportler sind weniger gefährdet, weil sie sich besser schützen dürfen. Es müsse auch im Profisport mehr Schutzmaßnahmen geben, fordern die beteiligten Forscher deswegen. Auch ein generelles Boxverbot sei im Prinzip sehr zu wünschen.