Medizinische Versorgung durch Malteser Migranten - Mediziner auch für illegale Einwanderer möglich

Von Heidi Albrecht
13. Juni 2013

Laut offiziellen Angaben haben in Deutschland rund 140.000 Menschen keine Krankenversicherung. Die Dunkelziffer jedoch beläuft sich auf eine Zahl zwischen 200.000 und 600.000, so die Angaben der Ethikkommission der Bundesärztekammer.

Hierbei handele es sich in den meisten Fällen um illegale Einwanderer. Flüchtlinge, Staatenlose und Wanderarbeiter aus der EU, die alle keine Aufenthaltserlaubnis haben und daher auch keinen Krankenversicherungsschutz genießen. Aus Angst vor der Abschiebung gehen diese Menschen auch nie zum Arzt. Erst wenn sich die Erkrankung meist schon lebensbedrohlich zugespitzt hat, gehen sie zu einem Arzt. Inzwischen kümmern sich in 12 Städten die Mitarbeiter der Malteser Migranten Medizin um solche Patienten.

2001 wurde der MMM ins Leben gerufen. Allein in Berlin arbeiten 14 Ärzte ehrenamtlich, an drei Tagen in der Woche, um die Versorgung von Migranten sicher zu stellen. In Berlin gibt es ein Netzwerk des MMM, welches neben den Ärzten auch Apotheken, Hebammen und Optiker, aber auch Krankenhäuser und Labore mit einschließt. Die Migranten können auf Wunsch anonym bleiben und die Dienste kostenlos in Anspruch nehmen.

Allein im vergangenen Jahr haben die Malteser Migranten Mediziner 160 Kinder auf die Welt geholt. Die Dienste werden allerdings auch von Obdachlosen und einigen wenigen Touristen genutzt.