Meeresforscher in Kiel - Wracktauchen als Studiengang

Von Nicole Freialdenhoven
1. Oktober 2012

Statt sich in den Semesterferien am Strand zu erholen, stand für eine Gruppe Studenten des Meeresforschungszentrums in Kiel ein Kurs im Wracktauchen auf dem Programm. Vier Wochen erhalten die Studenten eine Ausbildung zum Forschungstaucher, bei dem zahlreiche Tauchgänge zum eigens für diesen Kurs hergerichteten Schiffswrack Littoria auf dem Programm stehen.

Der Lehrgang steht nur einmal im Jahr auf dem Programm und ist entsprechend beliebt bei Geologen, Archäolgen und Biologen die aus beruflichen Gründen abtauchen müssen in versunkene Schiffe weltweit.

Im Mittelpunkt steht die professionelle Erforschung von Schiffswracks, aber auch Rettungsübungen werden trainiert und medizinische Kenntnisse der Taucher aufgefrischt. Schließlich kann es bei echten Expeditionen immer wieder zu Zwischenfällen kommen. Daneben steht Theorie auf dem Programm, sowie Sport zur Steigerung der Fitness.

Besonders Archäologen erhoffen sich von einer Zusatzqualifikation als Unterwasserarchäologe verbesserte Chancen auf dem Arbeitsmarkt: Schließlich liegen weltweit mehrere Millionen Schiffswracks auf dem Meeresgrund, von denen viele noch nie erforscht wurden. Alleine in der Ostsee liegen etwa 15.000 Wracks von uralten Wikingerbooten bis zu Schiffen aus der Zeit des zweiten Weltkriegs.