Meereslebewesen passen sich Veränderungen an - Ausbreitung der antarktischen Glasschwämme

Von Ingrid Neufeld
12. Juli 2013

Es ist eine Tatsache, dass die Eisflächen in der Antarktis schmelzen. Dass sich die Lebewesen dort verändern werden, war abzusehen. Allerdings war den Forschern bisher nicht klar, dass sich die Lebensgemeinschaften im Grunde des Meeres so schnell verändern würden.

1995 ist ein Eispanzer zerfallen, der bis zu 200 Meter dick gewesen ist. Dadurch bahnte sich das Sonnenlicht Platz bis in die Tiefe. Statt Dunkelheit, Kälte und Futterknappheit gab es auf einmal Licht.

Dadurch breitete sich das Plankton aus und kurbelte so die Nahrungskette an. Insbesondere die Antarktischen Glasschwämme vermehrten sich und wuchsen trotz Minustemperaturen von zwei Grad Celsius auf das Dreifache an. Sie fressen das Plankton im Wasser und haben zwei Meter große Körper, die an Vasen erinnern. Viele Meeresbewohner nutzen sie als Versteck- und Laichmöglichkeit. Schwämme sind wie Städte am Grund des Meeres und damit Mittelpunkt des Lebens.