Mehr als nur Thai Massage: Thailand will Medizintouristen anlocken

Von Nicole Freialdenhoven
14. Januar 2014

Das beliebte Reiseland Thailand hat sich ein neues Ziel gesetzt: Es will zur asiatischen Nummer Eins im sogenannten Medizintourismus aufsteigen. Im Jahr 2012 kamen rund 2,5 Millionen der insgesamt 22,4 Millionen Touristen aus medizinischen Gründen in das südostasiatische Land und gaben rund 3 Milliarden Euro aus.

Die meisten von ihnen kamen aus Japan, China, Taiwan und den USA. Aus Europa reisten vor allem viele Deutsche und Briten an. Zu den gefragtesten Behandlungen gehörten Hüft- und Augenoperationen, Zahnbehandlungen und Gesundheitsuntersuchungen sowie Nierentransplantationen und kardiologische Eingriffe.

Private Kliniken investieren in hochwertige Medizintechnik

Die Regierung in Bangkok hat nun eine jährliche Wachstumsrate von 10 Prozent in diesem Sektor als Ziel ausgegeben. Vor allem private Kliniken investieren derzeit in hochwertiger Medizintechnik. Allein 2012 stieg der Import solcher Geräte um 8% und der Import weiterer Branchenprodukte um 24%.

Gut ausgebildetes Personal und geringe Behandlungskosten lockt Medizintouristen

In privaten Kliniken in Bangkok sorgen Ausländer bereits für 40% bis 60% des jährlichen Umsatzes. Das thailändische Personal gilt als gut ausgebildet, während die Behandlungskosten weit unter denen europäischer oder US-amerikanischer Krankenhäuser liegen.

Um weiter zu wachsen setzt Thailand auf die finanzkräftige Kundschaft vom persischen Golf. Medizintouristen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, aus Saudi-Arabien und anderen Ländern der Region, können nun ein Visum beantragen, das statt der üblichen 30 Tage nun 90 Tage lang gültig ist. Bei Erfolg kann diese Regelung auch auf weitere Staaten ausgedehnt werden.