Mehr Menschen sterben, wenn es draußen heiß oder kalt wird

Von Jutta Baur
7. Juli 2014

Die Temperatur hat einen direkten Einfluss auf die Zahl der Todesfälle. Das hat das Helmholtz Zentrums mit Sitz in München bei einer Untersuchung herausgefunden.

Das Deutsche Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt hat die Daten von 188.000 Herz-Kreislauf-Patienten näher unter die Lupe genommen. Alle waren zwischen 1990 und 2006 in München, Nürnberg oder Augsburg verstorben.

Wirkung von Hitze und Kälte

Es zeigte sich eine Zunahme der Todesfälle immer dann, wenn das Thermometer von 20 bis 25 Grad anstieg. Sie erhöhte sich um 9,5 Prozent. Auch bei Minusgraden veränderte sich die Sterblichkeitsrate. Bei einer Absenkung von minus einem Grad auf minus acht Grad starben fast acht Prozent mehr Herz-Kreislauf-Erkrankte.

Erstaunlich war zudem, dass eine Änderung der Temperatur nachwirkte. Bei Wärme dauerte es noch ein bis zwei Tage, ehe die Todesrate wieder sank. Bei Kälte verzögerte sich der Normalzustand sogar um bis zu zwei Wochen.

Vorzugsweise ältere Menschen scheinen unter der Witterung zu leiden. Auch spezielle Kreislaufstörungen führen häufiger zum Tode.

Wird es heiß, kommt es zu vermehrtem Auftreten von Thrombosen, weil das Blut dicker wird. Fehlt es zusätzlich an genügend Flüssigkeit, verstärkt dies den Effekt. Bei Kälte verengen die Gefäße und der Blutdruck steigt.

Für die Zukunft führen Ergebnisse wie diese zu direkten Verhaltensregeln. Die Patienten können also selbst etwas für ihre Gesundheit tun.