Mehr Müll für Malle - Müllverbrennungsanlage entzürnt Anwohner

Von Nicole Freialdenhoven
15. Januar 2013

Die Entscheidung der mallorquinischen Lokalregierung, Müll vom spanischen Festland zu importierten, um die eigene Müllverbrennungsanlage besser auszulasten, sorgt auf der beliebten Ferieninsel für Kontroverse. Anwohner kritisieren die Profitgier der Betreiber auf Kosten der öffentlichen Gesundheit und ein Rentnerverband wies auf erhöhte Krebsraten im Umkreis der Anlage hin. Hoteliers dagegen sorgen sich um das gute Image der Insel und rückläufige Buchungsraten.

Die Lokalregierung verteidigt ihre Pläne jedoch: Durch den zusätzlichen Müll wird eine Erhöhung der Müllgebühren vermieden, da die bislang unrentable Müllverbrennungsanlage nun endlich mehr Geld einbringen wird. Auch sollen 34 Millionen Kilowattstunden Strom für Mallorca produziert und neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Zunächst sollen in den kommenden Wochen insgesamt 1000 Tonnen Müll vom Festland per Schiff nach Mallorca gebracht werden, weitere 40.000 Tonnen ständen in der katalanischen Stadt Sabadell zur Verschiffung bereit. Sollten sich die ersten Probeläufe als Erfolg erweisen, könnte die Anlage bis zu 100.000 Tonnen pro Jahr zusätzlich zum mallorquinischen Müll verbrennen.