Mehr Verständnis für die Betroffenen - am 01. Oktober ist europäischer Depressionstag

Von Cornelia Scherpe
1. Oktober 2012

Schon seit einiger Zeit sind Depressionen ein echtes Volksleiden. Gut 20 Prozent der Menschen entwickeln einmal in ihrem Leben eine mittlere bis schwere Depression und immer mehr plagen sich schweigend mit dem seelischen Tief herum. Sie wollen dies aber weder auf Arbeit noch vor der Familie zugeben.

Viele Psychologen sind besorgt darüber, dass Depressionen noch immer als eine Tabu-Krankheit gehandelt werden. Anders als Kopf- oder Rückenschmerzen spricht man hier selten über die Ursachen und die Symptome. Betroffene schweigen, da sie die Diagnose als eine Art Niederlage ansehen. Diese Einstellung ist aber grundlegend falsch und kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass sich die Probleme nur noch verstärken.

Damit Depressionen objektiv und tiefgehend betrachtet werden, gibt es Dinge wie den europäischen Depressionstag, der auch dieses Jahr wieder am 01. Oktober stattfindet. Nicht nur Betroffene sollten lernen, offen mit ihrer Krankheit umzugehen, auch Freunde und Angehörige müssen sensibler gemacht werden.

Zum Beispiel sollte man misstrauisch werden, wenn jemand permanent über Schlafprobleme klagt oder auf Dauer einen sichtbaren Energiemangel zeigt. Nimmt das Interesse an gemeinsamen Aktivitäten ab, kann das ebenfalls ein Warnsignal sein. In der Regel fällt es aufmerksamen Menschen aus dem unmittelbaren Umfeld eher als einem selbst auf, das etwas nicht stimmt. Hier ist es wichtig, ein ruhiges Gespräch unter vier Augen zu suchen und auch zuzulassen.