Meilenstein der Epilepsie-Forschung: Neues Gehirnimplantant kann Anfälle voraussagen
Für Epileptiker sind unvorhersehbare epileptische Schocks im Alltagsleben eine große Belastung, die ihre Lebensqualität stark einschränkt und sogar zur Berufsunfähigkeit führen kann. Australische Forscher haben nun ein Implantat entwickelt, das epileptische Schocks möglicherweise voraussehen kann und den Betroffenen so den Alltag erheblich erleichtern könne. Das Implantant ist vor allem für Patienten gedacht, die trotz der Einnahme von Medikamenten häufiger an epileptischen Anfällen leiden.
Dabei wird ein Messstreifen direkt in das Gehirn implantiert, der an 16 Stellen die elektrischen Spannungsschwankungen im Kopf misst und so die Gehirnaktivität kontrolliert. Die Signale werden an eine Messeinheit unterhalb des Schlüsselbeins weitergeleitet und von dort an ein Ausgabegerät gefunkt.
Erhöht sich die drohende Gefahr eines epileptischen Anfalls, können die Patienten dies an ihrem Ausgabegerät ablesen und sich an einen ruhigen Ort zurückziehen. Verhindern kann das Gerät die Anfälle jedoch nicht.
Getestet wurde das Implantant an 15 Studienteilnehmern, die trotz medikamentöser Epilepsie-Behandlung zwei bis zwölf Anfälle monatlich erlitten. Sechs der Teilnehmer hatten auch schon eine erfolglose Operation überstanden. Bei 11 der 15 Teilnehmer konnten die epileptischen Schocks während des Studienzeitraums zu 65 bis 100 Prozent korrekt vorausgesagt werden - ein Meilenstein in der Epilepsie-Forschung.