Menschen mit der Faktor V-Mutation erkranken schneller an Darmkrebs

Die Faktor V-Mutation erhöht nicht nur das Thrombosenrisiko, sondern fördert auch Darmkrebs

Von Cornelia Scherpe
17. Juni 2011

Das Faktor V-Leiden ist eine Mutation in den Genen, die vererblich ist. Träger dieses veränderten Gens erkranken bedeutend schneller an Thrombosen, da durch das Gen die Blutgerinnung im Organismus gestört sein kann.

Als seien die Menschen mit einer Faktor V-Mutation aber noch nicht genug gestraft, haben Forscher nun ermittelt, dass man durch das Faktor V-Leiden auch schneller an Darmkrebs erkrankt. Der Verdacht entstand aus einer Untersuchung von 1.801 Patienten mit Darmkrebs und 1.853 gesunden Menschen.

Stark erhöhtes Darmkrebsrisiko für homozygote Genträger

Die Mediziner untersuchten die Gene aller Probanden und beachteten dabei auch die bekannte Erbkrankheit der Faktor V-Mutation. Das Ergebnis der statistischen Auswertung aller Daten: das Risiko auf Darmkrebs war um einen Faktor von 5,8 höher, wenn man das mutierte Gen trug. Dies galt aber nur, wenn der Träger homozygot war, also das Gen in Reinerbigkeit trägt.

Wer dagegen heterozygot ist, hat kein erhöhtes Risiko. Im Gegenteil: ist das Gen in Mischerbigkeit vorhanden, sinkt sogar die Gefahr an Darmkrebs zu erkranken um ganze 30 Prozent. Warum genau dies so ist, soll nun erforscht werden.