Menschenrechte zählen nicht im Paradies: Militärregierung auf Fidschi am Pranger

Von Nicole Freialdenhoven
10. Mai 2013

Die Fidschi-Inseln in der Südsee gelten als Urlaubsparadies, das jedes Jahr Sonnenhungrige, Badetouristen und Taucher aus aller Welt anlockt. Vor allem Australier und Neuseeländer zieht es aufgrund der geografischen Nähe auf die Inseln.

Den meisten Besuchern ist dabei jedoch nicht klar, dass jenseits der paradiesischen Kulisse vieles auf den Fidschi-Inseln im Argen lieg: Menschenrechtsverstöße und miserable Arbeitsbedingungen sind an der Tagesordnung.

Um die Touristen besser zu informieren, startete der Internationale Gewerkschaftsbund gemeinsam mit den Arbeitnehmerverbänden Australiens und Neuseelands eine Aufklärungskampagne - sehr zum Missfallen der fidschianischen Militärregierung, die sich 2006 an die Macht geputscht hatte. Der Tourismusminister von Fidschi kritisierte, dass sich die Organisatoren mit der Kampagne den Ast absägen, auf dem sie selbst sitzen: Schließlich seien viele Jobs im Tourismus gefährdet, wenn nun die Besucherzahlen zurückgingen.

Die Aktivisten halten dagegen, dass es nicht ihr Ziel sei, die Touristen von einem Besuch der Fidschi-Inseln abzuhalten: Sie wollen lediglich ihr Bewusstsein darüber wecken, wie die Realität auf den Inseln jenseits der paradiesischen Strandresorts aussieht: Über 60% der Fidschianer leben unterhalb der Armutsgrenze. Der Durchschnittsverdienst ist auf unter 3 US-Dollar pro Stunde gefallen.

Wer sich jedoch dagegen zu wehren versucht, muss mit Einschüchterungen durch die Regierung rechnen.